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TÜRKISCHE FILMTAGE
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Gesellschaftliche Tabus und neue Identitäten
22. April bis 1. Mai im Vortragssaal der Bibliothek am Gasteig
Kann der Mensch sein Leben wirklich selbst bestimmen oder ist er seinem Schicksal hilflos ausgeliefert? Gönül Yarasi (Verwundete Seelen) ist der Titel des diesjährigen Eröffnungsfilms der Türkischen Filmtage. Seine Protagonisten sind alles andere als schicksalsergeben. Sie kämpfen um die Verwirklichung ihrer Lebensentwürfe und stoßen doch an Grenzen.
Zum 15. Mal zeigt der Verein SinemaTürk Filmzentrum e.V. in Zusammenarbeit mit der Münchner Stadtbibliothek und der Filmstadt München e.V. eine Woche lang aktuelle Filmproduktionen aus der Türkei im Gasteig. Mit Blick auf die türkischen Realitäten geht es in ihnen um gesellschaftliche Tabus wie die Zyperninvasion in dem Film Çamur oder das Bild der türkischen Armee in Yazi Tura, um den Ausbruch aus vorgegebenen Rollen (Egreti Gelin) und immer wieder um die Ergründung der conditio humana (Korkuyorum, anne.
An ein vergessenes Kapitel der griechischen Minderheit in der Türkei erinnert der neue Film von Yesim Ustaoglu, Bulutlari Beklerken. Und in Inat Hikayeleri wird der Versuch gemacht, das Kino mit anatolischen Erzähltraditionen zu verknüpfen.
Veranstalter sind SinemaTürk Filmzentrum e.V., Filmstadt München e.V. und die Münchner Stadtbibliothek Am Gasteig in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München
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Freitag 22.4., 20 Uhr
Carl-Orff-Saal
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Konzert: Neset Ertas
Türkische Volkslieder in der unnachahmlichen Interpretation des großen Volkssängers und Saz-Virtuosen.
"In den Liedern von Neset Ertas ist das ganze Leben des türkischen Menschen mit seinem Schmerz, seiner Trauer, seiner Liebe und seiner Freude gespiegelt. Neset Ertas. ist in dieser Hinsicht mit einem amerikanischen Bluessänger zu vergleichen, einem Jazzmusiker." (Cem Karaca)
Gönül yarasi (Verwundete Seelen)
Türkei 2005, 143 Min. OmdtU. Regie: Yavuz Turgul. Mit Sener Sen, Meltem Cumbul, Güven Kiraç u.a.
Der Grundschullehrer Nazim, der immer für seine Ideale gelebt und deshalb in den abgelegensten Dörfern Anatoliens unterrichtet hat, kehrt nach seiner Pensionierung in seine Heimatstadt Istanbul zurück. Als er der Nachtclubsängerin Dünya begegnet, die von ihrem gewalttätigen Ex-Mann verfolgt wird, wird sein Idealismus neu herausgefordert.
Ein Film über die großen Fragen des Lebens vom Regisseur des Erfolgfilmes "Eskiya".
Die Hauptdarstellerin Meltem Cumbul ist anwesend.
In der Pause Empfang des Türkischen Generalkonsulats
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Samstag 23.4., 15 Uhr
Wiederholung |
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Gönül yarasi (Verwundete Seelen)
Türkei 2005, 143 Min. OmdtU. Regie: Yavuz Turgul. Mit Sener Sen, Meltem Cumbul, Güven Kiraç u.a.
im Anschluß (ca. 17.30 Uhr) Diskussion mit Dr. Lidwina Genovich-Unterberger (in Zusammenarbeit mit Açilim - Präventive Arbeit mit Migrantenfamilien)
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Samstag 23.4., 18.30 Uhr
Dienstag 26.4., 20.30 Uhr |
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Bulutlari Beklerken (Warten auf die Wolken)
Türkei 2004, 88 Min. OmdtU. Regie Yesim Ustaoglu. Mit Rüchan Caliskur,
Ridvan Yagci, Ismail Baysan u.a.
Die Geschichte eines griechischen Mädchens, dessen Familie 1916 im Zuge
ethnischer "Säuberungen" durch die osmanische Armee vom Schwarzen Meer
wegziehen musste. Ayse, die eigentlich Eleni heißt, wurde von einer
türkischen Familie adoptiert. Seit ihrem 6. Lebensjahr hat sie nichts
mehr von ihrem Bruder Niko gehört. Jetzt, 50 Jahre später, versucht sie
zu erfahren, was aus ihm geworden ist. Die Regisseurin des Films "Reise
zur Sonne" beleuchtet eindrucksvoll ein vergessenes Kapitel der
türkischen Geschichte.
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Samstag 23.4., 20.30 Uhr
Freitag 29.4., 18.30 Uhr |
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Egreti Gelin (Die Pseudobraut)
Türkei 2004, 100 Min. OmdtU, Regie: Atif Yilmaz. Mit Nurgül Yesilcay, Metin Akpinar, Müjde Ar Fikret Hakan u.a. Nach einem Roman von Sükran Kozali.
Nach einer nur in einer bestimmten Region der Türkei bis in die 30er Jahre existierenden Tradition wird für Ali, den Sohn eines Textilfabrikanten, eine sogenannte Ersatzbraut engagiert, die ihn - auch in sexueller Hinsicht - auf die Ehe vorbereiten soll. Doch gegen alle Regeln entwickelt sich eine leidenschaftliche Beziehung zwischen Ali und seiner "Erzieherin". Die beiden müssen fliehen. Ein gefühlvoller Film vom Altmeister des türkischen Kinos über eine in Vergessenheit geratene Tradition.
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Sonntag 24.4., 16 Uhr
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Kurzspielfilme
Neue Kurzfilme des "transcultural cinema". Filme über Migration, transnationale Identitäten und Kulturodysseen.
Kismet
Deutschland 2004. 12 Min. Regie: Jurij Neumann. Mit Ismail Sahin, Özay Fecht, Felix Daub u.a.
Eine Frage der Konstellation, des richtigen Timings und einer guten Tat, die den Stein ins Rollen bringt. Wie kommt eine türkische Putzfrau zu 100 000 Euro? Warum gewinnt Raphael eine Million? Und wieso wird sein vietnamesischer Nachbar verhaftet?
Hinter der Tür
Deutschland 2003. 15 Min. Regie: Neco Çelik. Mit Jale Arikan, Richy Müller u.a.
Alexander Kamenski ist Hauptkommissar der Polizeidirektion 4 in Berlin-Kreuzberg. Arbeitsgebiet Ausländer. Seit fünfzehn Jahren streift er durch seinen Kiez und spürt "illegal Aufhältliche" auf. Sein Beruf ist längst zum Gefängnis seines Lebens geworden, bis er eines Tages auf eine geheimnisvolle Frau trifft, die ihm die Tür zeigt...
Alemanya
Deutschland 2002. 15 Min. Regie: Savas Ceviz. Mit Mehmet Yilmaz, Hussi Kutlucan Tim Seyfi u.a.
Mahmud möchte nach Deutschland einreisen. Als er von dubiosen Schleppern um sein gesamtes Geld betrogen wird, beschließt er, es auf eigene Faust zu versuchen. Er versteckt sich im Kofferraum des Mercedes eines deutschen Urlauberpaares, und eine skurril-spannende Reise nimmt ihren Lauf...
Der Schuhputzer
Deutschland 2004. 30 Min. Regie: Götz Lilienfein und Mehmet Kahraman
Dokumentarfilm. Cetin ist elf Jahre alt. Zwei- bis dreimal im Jahr fährt er mit anderen Kindern aus seinem Dorf für mehrere Wochen oder Monate nach Istanbul. Dort arbeitet er als Schuhputzer. Sein größter Wunsch ist es, im Dorf die Schule zu besuchen. Doch ohne das Geld, das Cetin in Istanbul verdient, kann die Familie nicht leben.
Der Klageruf der Saz
Deutschland 2003. 25 Min. Regie: Adnan Köse. Mit Metehan Bugaz, Ismail Deniz, Irma Schmitt u.a.
Der Musiker Ömer ist spielsüchtig. Er gefährdet damit nicht nur seine Existenz, sondern auch die seines 12jährigen Sohnes. Eines Tages ergreift er einen notwendigen Entschluss.
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Sonntag 24.4., 18.30 Uhr
Freitag 29.4., 20.30 Uhr |
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Çamur (Fango)
Türkei 2003, 97 Min., OmdtU. Regie: Dervis Zaim. Mit Yelda Renaud, Mustafa Ugurlu, Taner Birsel u.a.
Ali, der in Zypern seinen Militärdienst leistet, kann wegen einer geheimnisvollen Krankheit nicht sprechen. In der Hoffnung, es würde ihn heilen, behandelt er sich mit Schlamm, wie er es bei anderen Kranken auf seinen Wachgängen gesehen hat. Eines Tages findet er im Schlamm eine antike Figur.
Der 1974 in Limassol auf Zypern geborene Regisseur Dervis Zaim befasst sich in symbolträchtigen Bildern mit dem Zypernkonflikt, der seit Jahrzehnten eine offene Wunde der türkischen und griechischen Gesellschaft ist.
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Sonntag 24.4., 20.30 Uhr
Samstag 30.4., 18.30 Uhr |
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Inat Hikayeleri (Trotzgeschichten)
Türkei 2003, 90 Min., OmdtU. R.: Reis Çelik. Mit Tuncel Kurtiz, Ali Baskan, Meclis Emmi u.a.
Der Pferdeschlitten, der im Winter die Bewohner eines abgelegenen Dorfes in die Kreisstadt bringt hat Konkurrenz bekommen: ein knallroter Minibus. Der Kutscher weiß, dass der Bus nicht wie er über den zugefrorenen Çildirsee fahren kann und fordert den Minibusfahrer zu einer Wettfahrt heraus. Während der turbulenten Fahrt im winterlich verschneiten Anatolien erzählen sich die Fahrgäste orientalische Märchen über die Starrköpfigkeit der Menschen.
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Montag 25.4., 18.30 Uhr
Donnerstag 28.4., 20.30 Uhr |
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Urban Guerillas
D 2003, 87 Min. R.: Neco Çelik. Mit Ilke Üner, Idil Üner, Felix Caspar Calypso u.a.
Episodenfilm über den Alltag Jugendlicher in Berlin-Kreuzberg. Danger und Kaspar sind beide aus ihren Graffiti-Crews geflogen und planen nun gemeinsam ein neues Projekt. Doch Kaspar hält Danger irrtümlicherweise für einen Jungen. B-Boy Bülent wird von seiner Freundin zum Heiraten gedrängt und möchte doch viel lieber den ganzen Tag breaken. Ozan und Madlen suchen Rapper für ihr neugegründetes Label.
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Montag 25.4., 20.30 Uhr
Samsstag 30.4., 20.30 Uhr |
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Korkuyorum, anne (Ich habe Angst, Mutter)
TR 2004, 126 Min., OmdtU. R.: Reha Erdem. Ali Düsenkalkar, Isil Yücesoy, Köksal Engür u.a.
Der Taxifahrer Ali hat nach einem Unfall sein Gedächtnis verloren und ist wieder naiv wie ein neugeborenes Kind. Das bringt ihn laufend in absurde Situationen. Seine Familie und Freunde wissen nicht recht, was sie davon halten sollen. Liebenswerte Komödie über das "Menschsein".
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Mittwoch 27.4., 20.30 Uhr
Sonntag 1.5., 20.30 Uhr |
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Yazi Tura (Kopf oder Zahl)
TR 2004, 102 Min. OmdtU. R.: Ugur Yücel. Mit Olgun Simsek, Kenan Imirzalioglu, Bahri Beyat u.a.
Die Geschichte zweier junger Männer , die 1999 nach Beendigung ihrer Militärzeit, in der sie gegen die PKK kämpfen mussten, zurück in ihr vorheriges Leben kommen. Ridvan hat bei einer Explosion sein rechtes Bein verloren und findet sich in seinem Dorf in Kappadokien nicht mehr zurecht. Sein Freund Cevahir richtet die Gewalt gegen andere, er wird zum Killer. Der Film bricht gleich mit mehreren Tabus: dem von einer sauberen türkischen Armee und mit dem Männlichkeits-Mythos der Soldaten. Der Anti-Kriegsfilm hat in der Türkei die Gemüter bewegt und wurde beim Antalya Filmfestival mit Preisen überhäuft.
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Samstag 30.4., 16 Uhr
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Dokumentarfilme
Aktuelle Dokumentarfilme aus der Türkei. In Zusammenarbeit mit der Marmara-Universität, Istanbul.
Dokumentarfilme:
Ege'nin Afrikalilari (Die Afrikaner der Ägäis)
Türkei 2004. 12 Min. Regie: Güliz Kaymaksüt
Zur Zeit Abdülhamids wurden Arbeiter für die großen landwirtschaftlichen Betriebe an der Ägäisküste auch aus Afrika rekrutiert. Noch heute leben Nachkommen dieser Afrikaner in Torbali bei Izmir. Der Film dokumentiert Herkunft und Lebensbedingungen dieser Familien.
Gramafon Çagi (Zeitalter des Gramophons)
Türkei 2004 14 Min. Regie: Gediz Ölmezses
Porträt eines Gramophonherstellers und der großen Zeit des Gramophons.
Kurzfilme:
Camur
Türkei 2004. 9 Min. Regie: Yasar Albayrak
Pencere
Türkei 2004. 15 Min. Regie: Ali Ihtiyar
Kürk
Türkei 2004. 9 Min. Regie: Ahmet Faruk Aydin
Adres
Türkei 2004. 6 Min. Regie: Fatih Köse
Yasli adam ve otomobil
Türkei 2004. 5 Min. Regie: Sevdan Senkulak
Çukur
Türkei 2004. 11 Min. Regie: Sarp YIlmaz
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Donnerstag 28.4., 18.30 Uhr
Sonntag 1.5., 18.30 Uhr
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Gelibolu / Gallipoli
Türkei 2005, 90 Min., engl. und türk. Fassung.
Regie: Tolga Örnek
Am Morgen des 25. April 1915 landeten britische Truppen, unter ihnen viele Freiwillige aus Neuseeland und Australien, auf der Halbinsel Gallipolli, um die Dardanellen und damit den Zugang zur osmanischen Hauptstadt Istanbul zu erobern. Doch statt des erhofften schnellen Sieges über die 5. türkische Armee unter dem Oberbefehl der deutschen Militärmission, geriet der Angriff zu einem zermürbenden Stellungskrieg, der Ende 1915 mit dem Sieg der türkischen Armee, ihrem einzigen im Ersten Weltkrieg, endete.
Der Dokumentarfilm, der nach 6-jähriger Recherchearbeit entstand, schildert am Beispiel des Schicksals von zwei britischen, zwei neuseeländischen und zwei türkischen Soldaten die Gefahren und Leiden , die die Beteiligten beider Seiten zu erdulden hatten. Das internationale Filmteam versucht anlässlich des 90. Jahrestages dieser Schlacht einen möglichst objektiven Eindruck von diesem wichtigen Kriegsschauplatz zu vermitteln.
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Änderungen vorbehalten |
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| Karten: |
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Kartenvorverkauf ab 01.04. Glashalle/Gasteig
Mo-Fr 10.00-20.00 Uhr, Sa. 10.00-16.00 Uhr
und an allen Vorverkaufsstellen von München Ticket, Tel. 54 81 81 81
sowie an der Abendkasse 1 Std vor Veranstaltungsbeginn
Telefonische Reservierung nicht möglich!
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| Eintritt: |
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5,- €. erm. 4,- € Vortragssaal
12,- € erm. 10,- € Carl Orff Saal
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| Informationen: |
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SinemaTürk: Tel. 0173 860 56 29
Gasteiginformation: Tel. 089/ 48098-134
Filmstadt München: Tel. 089/ 233 - 20399
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| Links: |
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http://www.muenchner-stadtbibliothek.de/veranstaltungen
http://www.sinematuerk.de/index2.html
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