Vom 04. bis 09. Dezember 2013
Spielort: Vortragssaal der Münchner Stadtbibliothek, Gasteig
Veranstalter: Circolo Cento Fiori e.V.
FILME AUS UND ÜBER DEN UNBEKANNTEN SÜDEN ITALIENS
Über Kalabrien, die Spitze des Stiefels, redet man fast nur in Verbindung mit der „’ndrangheta“ , der organisierten Kriminalität, die dort herrscht. Selten sind außerhalb Italiens die zauberhaften Küsten, die Grandezza der Sila-Hochebene, der Reichtum an Geschichte oder die konkreten Bemühungen um eine positive Form von Tourismus Gesprächsgegenstand in den Medien.
Die Basilicata ist im Ausland eine fast unbekannte Region. Man kennt vielleicht noch die Stadt Matera.
Wie war der Name? Basilicata? Lucania? Und wie heißen die Einwohner? Lucani?
Der Circolo Cento Fiori will dazu beitragen, diese beiden Regionen ein wenig näher zu erschließen.
Kalabrien: Der Alltag einer Familie in der Provinz der 60er Jahre, der Kontrast zwischen den Träumen der Jugend und den Wünschen der Eltern: „Un ragazzo di Calabria”
Die kleine korrupte Welt der Politik in einer südlichen Kleinstadt, die, so grotesk es scheint, auch exemplarisch die aktuelle ’größere’ Politik des Landes spiegelt: „Qualunquemente” .
Die rauhe, majestätische Landschaft des hohen Gebirgsmassivs Aspromonte mit seinen vielen Besonderheiten: „Aspromonte” .
Die Basilicata, eingekeilt zwischen Kampanien, Kalabrien und Apulien, 47% Berge, 45% Hügel, zwei winzige Zünglein Küste an zwei Meeren: Wir erleben die unvorstellbare Realität eines abgelegenen Dorfes und seine rückständigen abergläubischen Bewohner während des Faschismus. Eine sehr gelungene Verfilmung dessen, was ursprünglich Thema eines weltberühmten Romans gewesen war: „Cristo si è fermato a Eboli”.
Der zweite Beitrag aus der Basilicata ist aktuell und brisant zugleich – die Entführung eines reichen Jungen aus dem Norden durch arme primitive Südländer – und ein lehrreiches Märchen von Kinderphantasie und Mitgefühl: „Io non ho paura”.
Den Abschluss bildet ein spannendes rhythmusreiches Road-Movie voller Überraschungen, das einen sehr eigentümlichen italienischen Typus zeigt, der am ehesten im Süden zu finden ist: „Basilicata coast to coast”